Dienstag, 24. Juli 2007

Examensstoff

Ich habe mich entschieden mein Wissen zu teilen und werde daher in dieser Rubrik examnesrelevantes veröffentlichen. Vielleicht regt es ja den ein oder andern zum Austausch an...
Erstmal!
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PS. da ich noch nicht rausgefunden habe, wie ich den Beitrag den ich ins Netz stellen möchte örtlich unter diesen hier setzten kann, einfach auf "Kommentar" klicken.

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tobias_lausen - 24. Jul, 21:53

Sozialgeographie und Münchner Schule

Der Begriff Sozialgeographie bildete sich zum Ende des 19. Jahrhunderts aus. Er beschreibt das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Raum.
Die drei Schlüsselkonzepte hierbei sind:

a. Landschaft
b. Raum
c. Gesellschaft

Zusammengenommen bilden diese die Kernbegriffe der Sozialgeographie.
Im Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung steht das Verhältnis von gesellschaftlichem Zusammenleben und erdräumlichen Anordnungsmuster. Unter erdräumlichen Anordnungsmustern sind sowohl die naturräumlichen Gegebenheiten, als auch vom Mensch geschaffenes, wie Siedlungsmuster als auch Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur, zu verstehen.
„Der Fokus des sozialgeographischen Tatsachenblicks“ besteht demgemäß in der wissenschaftlichen Erforschung des Verhältnisses von Gesellschaft und (Erd-) Raum, der Analyse der geographischen Aspekte sozialer Prozesse und Gegebenheiten.
Die Kernfragen dieser Erforschung lauten:

1. Wie organisieren sich Gesellschaften in räumlicher Hinsicht?
2. Welche Rolle spielen die räumlichen Bedingungen für die Existenz einer Gesellschaft?

Die heutige Aufgabe der Sozialgeographie wird in der wissenschaftlichen Untersuchung der geographischen Praktiken unter globalisierten Bedingungen gesehen. Hierbei wird jede Person als sozialisiert angesehen, worunter verstanden wird, dass Menschen nur dann handlungsfähig sind, wenn sie sich die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen und Werte angeeignet haben. Die Sozialgeographie schließt somit die Lücke zwischen der deterministischen Raumvergessenheit der traditionellen Geographie und der idealistischen Raumvergessenheit der Sozialwissenschaften.
Sie betrachtet:

a. die Gesellschaft- Erdraum - Natur Beziehung
b. soziale Akteure als körperliche Wesen
c. soziale Akteure stehst in Beziehung zur- und im Austausch mit der Natur

Nach Ende des ersten Weltkrieges ist die Erklärung der Kulturlandschaft das größte Ziel der Sozialgeographie. Wissenschaftlich wird versucht die Identifizierung der sozialen Kräfte, die die Kulturlandschaft erzeugen zu ermitteln. Voraussetzung dafür ist das Verstehen der Kulturlandschaft als Ergebnis sozialer Aktivitäten. Die Kulturlandschaft ist somit die Registerplatte sozialer Prozesse. Hieran leitet auch Hartke seinen Indikatorenansatz (Spurensuche) ab.
Die zentralen Fragen nach Bobeck sind hier:

1. Welches sind die landschaftsprägenden Daseinsgrundfunktionen?
2. Wie werden sie verwirklicht?
3. Von wem werden sie auf je spezifische Weise verwirklicht?

Diese Fragestellungen sind bezogen auf die Analyse der Wirkungsweise der Medien (die Lebensform) als Vermittler zwischen Gesellschaft und Landschaft. Jede Kulturlandschaft ist damit Ausdruck der Verwirklichung der Daseinsgrundfunktion. Jede Lebensform bringt daher eine spezifische Kulturlandschaft hervor.

In der klassischen Anthropogeographie wurde „Raum“ als Container verstanden, indem alle Formen von Leben stattfanden und durch ihn determiniert waren.
In der Landschaftsgeographie wird der Raum im Sinne von Landschaft, als Gesamtheit eines Teilstückes der Erdoberfläche verstanden.
In der verhaltenswissenschaftlichen Sozialgeographie wird die versucht die erdräumlichen Anordnungsmuster an Hand der Verhaltensmuster durch die sie entstanden sind zu erklären. Um die räumlichen Ordnungen erklären zu können muss an wissen, wie die Individuen ihre räumliche Umgebung Wahrnehmen ( subjektive Raumwahrnehmung)
Die handlungstheoretische Forschungsperspektive geht davon aus das der Raum nicht Gegenstand ist sondern ein begriffliches Konstrukt ist. Je nach Art des alltäglichen Handelns eine spezifische Ausprägung.
Die Münchner Schule versteht den Raum als sozialgeographischen Raum; als Aktionsraum einer sozialgeographischen Gruppe. Um die Ausstattung der Aktionsräume mit notwenigen infrastrukturellen Einrichtungen sinnvoll planen zu können, muss der historische Entwicklungsprozess von Kulturlandschaften rekonstruiert werden. Dieses muss Verbunden werden mit der Frage nach der Gestaltung von Aktionsräumen nach der Befriedigung der menschlichen Daseinsgrundfunktionen (Wohnen, Arbeiten, sich versorgen, sich bilden, sich erholen, Verkehrsteilnahme, in Gemeinschaft leben). Bei den Grunddaseinsfunktionen sollen Aktivitäten verstanden werden, die „allen sozialen Sichten immanent, massenstatisch erfassbar, räumlich und zeitlich messbar sind und sich raumwirksam ausprägen“. In der Münchner Sozialgeographie werden Aktionsräume in Bezug auf Daseinsgrundfunktionen erhoben und mit raumplanerischen Leitideen in Beziehung gesetzt. Die Erforschung der Aktionsräume wird verbunden mit dem Konzept der Grunddaseinsfunktionen. Es wird davon ausgegangen, dass alle verorteten Einrichtungen der Infrastruktur, um die sich die Aktionsräume der Menschen spannen, der Befriedigung der Daseinsgrundbedürfnisse dienen. Die Unterscheidung der Aktionsräume wird an den Daseinsgrundbedürfnissen mit zwei Zielsetzungen durchgeführt.
1. Über die Darstellung der Herstellungsprozesse zur bestehenden räumlichen Ordnung soll diese räumliche Ordnung rekonstruktiv-analytisch erklärt werden
2. In konstruktiv-planerischer Hinsicht soll über die raumplanerische Bereitstellung von Nutzflächen für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse gesorgt werden.
Durch dieses Doppelauftrag wird die Sozialgeographie zur
„Wissenschaft von räumlichen Organisationsformen und raumbildenden Prozessen der Daseinsgrundfunktionen menschlicher Gruppen und Gesellschaften.“

MatthiasH - 3. Sep, 18:17

Moin, wollte mal fragen, ob du literaturangaben dazu hast. in welchen büchern steht das drin? schreibe nämlich montag selber examen und suche dringend nach literatur!

eine antwort wäre nett! wenn möglich an damazen@gmx.de

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